Muss man sich eigentlich ständig über den eigenen Ernährungsstil Gedanken machen? Muss ich jeden Trend mitmachen? Nein, sicherlich nicht. Die meisten von uns bekommen im Elternhaus bereits die erste Prägung. Gegessen wird dort, was für richtig, gesund oder einfach nur bezahlbar gehalten wird. Viele bleiben bei dem, was sie als Kind schon über die “richtige” Ernährung gelernt haben. Mit dem älter werden kommen neue Einflüsse: neue Freunde, der eigene (begrenzte) Geldbeutel, Zeitnot und Stress, die Frage, wieviel Zeit denn noch für das Kochen bleibt und vieles mehr. Dazu wird fast wöchentlich über Skandale in der Lebensmittelproduktion berichtet und die Medien sind gefüllt mit Artikeln über die Vorzüge und Nachteile diverser Ernährungsstile. Manchmal erwischt man sich dann doch dabei, dass man den eigenen Ernährungsstil in Frage stellt: Muss ich auf Kohlenhydrate verzichten? Dürfen die Kinder Süßes essen? Lieber weißes oder rotes Fleisch? Oder doch lieber Fisch? Esse ich genug Gemüse?
Die Macht der Gewohnheit
Erst einmal das Gute vorweg: wir Europäer werden älter denn je! Bei all den Überlegungen zu einem “idealen” Ernährungsstil sollte man das nicht vergessen. Evolutionstechnik hat uns die moderne Ernährung also anscheinend nach vorne gebracht. Soweit so gut. Oder nicht gut. Denn gleichzeitig werden wir auch immer kränker. Zivilisationskrankheiten wie Herz- und Gefäßkrankheiten, Übergwicht und Diabetes rauben uns die Gesundheit, die wir brauchen, um den längeren Lebensabend auch genießen zu können. Mit absehbar sinkenden öffentlichen Leistungen im Gesundheitssektor, könnte uns das lange Leben also noch teuer zu stehen kommen. Für mich definitiv ein Grund, bei Ernährungsfragen über den Tellerand zu schauen und Neues auszuprobieren. Vieles von dem was wir heute sind, ist Gewohnheit. Auch der Geschmack gehört dazu. Mit der Gewohnheit kann man jedoch experimentieren. Vielleicht gibt es dann ja bald neue Gewohnheiten. Viel Spaß und guten Geschmack dabei!
Welche Ernährungstile sind denn nun gesund?
Ich muss euch leider enttäuschen. So einfach ist es auch nicht. Aber genau um die Frage einer gesunden Ernährung geht es ja auch auf Ernährungsszene.de. Die Frage nach dem gesunden Ernährungsstil hat immer mit wissenschaftlicher Evidenz zu tun, aber auch mit der persönlichen Überzeugung. Jetzt muss man wissen, dass sich Ernährung, anders als eine Kofpschmerztablette, eher mittel- bis langfristig auf die Gesundheit auswirkt. Genauso entstehen viele moderne Zivilisationskrankheiten auch nicht von heute auf morgen. Ernährungsstudien, die auf den gesundheitlichen Nutzen und Schaden von Lebensmitteln abzielen, müssen möglichst repräsentant und langfristig angelegt sein. Leider ist das aber nicht immer der Fall und nur zu oft gibt es einen schlechten Studienaufbau. Kurzum, es gibt zu vielen Fragen der “Ernährungsgesundheit” gute Antworten, aber nicht zu allen. Wenn man sich nun die Empfehlungen in der einschlägigen Literatur anschaut, dann geht der Trend eindeutig in Richtung möglichst natürlicher Lebensmittel, wenig bis gar nicht behandelt, viel Obst und Gemüse, mit einem hohen Rohkostanteil. Strittig hingegen ist die Frage des Konsums von Fleisch und Milchprodukten, auch abseits von Tierschutzgedanken. Sicherlich gibt es aber gerade auf diesem Sektor in allen westlichen Ländern auch viele wirtschaftliche Interessen.
Fünf Ernährungstile im Visier
In unserer Artikelserie “Ernährungsstile” wollen wir euch die Ernährungsstile vorstellen, die zur Zeit angesagt sind. Als Ausgangsbasis werden wir euch einen groben Überblick über die deutsche Durchschnitternährung geben. Hierzu gibt es gute Umfrage der Technikerkrankenkasse, Nestle, dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und anderen. Danach geht es um:
- Vollwerternährung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
- Paleo (Steinzeit) Ernährung
- Vegetarische Ernährung
- Vegane Ernährung
- Flexitarier
Über meine persönliche Auffassung einer gesunden und fairen Ernährung könnt ihr in der gleichnamigen Artikelserie lesen.
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